Einkaufen ohne Verpackung #EWAV2025
Plastik, Folie, Dosen, Tüten
– bei einem ganz normalen Einkauf füllt sich der Korb oft nicht nur mit Lebensmitteln, sondern auch mit einer Menge unnötiger Verpackungen. Schnell landen diese im Müll, werden nur kurz genutzt und belasten dann jahrelang unsere Umwelt. Dabei geht es auch anders:
„Einkaufen ohne Verpackung“ ist längst kein Nischentrend mehr, sondern eine alltagstaugliche Alternative, die Ressourcen schont, Müll vermeidet und zudem oft auch Geld spart.
Wer bewusst unverpackt einkauft, erlebt außerdem ein ganz neues Gefühl beim Einkaufen:
weniger Hektik, mehr Achtsamkeit und mehr Wertschätzung für die Produkte.
Egal ob im Unverpackt-Laden, auf dem Wochenmarkt oder im Supermarkt mit eigenen Behältern – die Möglichkeiten, Verpackungsmüll zu reduzieren, sind vielfältiger, als man denkt. Und das Beste: Jeder kleine Schritt macht einen Unterschied. Schon wer beim nächsten Einkauf ein Glas oder einen Stoffbeutel mitnimmt, setzt ein Zeichen für Nachhaltigkeit und eine Zukunft mit weniger Müll.
Lassen Sie sich inspirieren, wie einfach und alltagstauglich unverpacktes Einkaufen wirklich sein kann.
Freitag: Beim Einkauf auf Verpackungen verzichten!
Ein Anstoß zum Umdenken
Verpackungen begegnen uns jeden Tag: beim schnellen Einkauf im Supermarkt, beim Coffee-to-go oder wenn wir uns ein Essen nach Hause liefern lassen. Doch was vielen nicht bewusst ist: Jede einzelne Verpackung hinterlässt eine lange Spur in unserer Umwelt. Manche zerfallen nach wenigen Monaten, andere bleiben Jahrhunderte bestehen – und belasten Böden, Gewässer und letztlich auch unsere Gesundheit.
Ein Blick auf die Verrottungszeiten macht das Problem sichtbar. Während eine Papiertüte bereits nach rund einem Jahr verrottet ist, hält eine Styroporverpackung ganze 500 Jahre durch. Dazwischen liegen zahlreiche andere Alltagsverpackungen: Eine Plastiktüte braucht rund 20 Jahre, ein Joghurtbecher aus Plastik zersetzt sich erst nach etwa 50 Jahren, und ein Tetrapak, den wir so oft im Alltag achtlos wegwerfen, bleibt bis zu 100 Jahre bestehen. Noch problematischer sind Materialien wie Alufolie (200 Jahre) oder Kaffeekapseln (150 Jahre), die aus Metall oder Verbundstoffen bestehen. Sie sind klein und praktisch, aber ökologisch gesehen eine große Last. Ganz besonders problematisch sind Plastikflaschen, die bis zu 450 Jahre überdauern – und dabei schon lange vorher in gefährliches Mikroplastik zerfallen, das wir nicht mehr aus der Umwelt entfernen können.
Diese Zahlen machen deutlich: Verpackungen sind mehr als nur ein kleines Ärgernis. Sie sind ein globales Umweltproblem, das sich jedoch im Alltag erstaunlich leicht reduzieren lässt. Denn bei fast jeder dieser Verpackungen gibt es eine nachhaltige Alternative – oft sogar eine, die nicht nur besser für die Umwelt, sondern auch praktischer und langfristig günstiger ist.

Das Balkendiagramm zeigt eindrücklich, wie groß die Spannweite ist: von einem Jahr bis zu einem halben Jahrtausend! Jeder Balken steht für eine Verpackung, die wir alle schon in der Hand hatten – und die wir oft nach wenigen Minuten wieder entsorgen. Das macht die Diskrepanz so deutlich: Die Nutzungsdauer ist winzig, die Belastung für unsere Umwelt gigantisch.
Die gute Nachricht ist: Wir haben es in der Hand. Mit jedem Einkauf können wir entscheiden, ob wir Verpackungsmüll produzieren oder vermeiden. Kleine Veränderungen summieren sich – und wer einmal damit anfängt, merkt schnell, dass verpackungsfreies Einkaufen nicht nur machbar, sondern auch erfüllend ist. Es gibt einem das gute Gefühl, aktiv etwas zu bewegen und gleichzeitig bewusster zu konsumieren. Verpackungsmüll lässt sich vermeiden – Schritt für Schritt, Einkauf für Einkauf. Und die Umwelt wird es uns danken.
Nehmen wir die Plastiktüte: Sie wird nur wenige Minuten genutzt, aber 20 Jahre lang nicht verschwinden. Dabei reicht es, eine Stofftasche oder einen Jutebeutel dauerhaft im Auto oder in der Jackentasche zu haben, um jede Menge Müll einzusparen. Ähnlich verhält es sich beim Joghurtbecher: Statt der Plastikbecher, die Jahrzehnte überdauern, gibt es Joghurt im Glas – oder man kann ihn mit wenigen Handgriffen selbst ansetzen.
Auch der Tetrapak, den wir so oft für Milch oder Säfte kaufen, ist zwar praktisch, aber kaum recycelbar. Hier lohnt es sich, auf Glasflaschen zurückzugreifen – viele Produkte sind inzwischen wieder in Mehrwegflaschen erhältlich.
Alufolie, die uns so selbstverständlich vorkommt, ist ebenso überflüssig: Wiederverwendbare Dosen oder Bienenwachstücher erfüllen denselben Zweck, nur viel nachhaltiger.
Besonders spannend ist der Blick auf die kleinen Alltagshelfer: Kaffeekapseln. Sie sind winzig, aber ihre Wirkung auf die Umwelt ist riesig. Milliarden Kapseln landen jedes Jahr im Müll – und bleiben dort bis zu 150 Jahre. Dabei gibt es wunderbare Alternativen: eine French Press, eine klassische Filtermaschine oder wiederbefüllbare Mehrwegkapseln. Frisch gemahlener Kaffee schmeckt nicht nur besser, er ist auch deutlich umweltfreundlicher.
Und dann ist da die Plastikflasche – mit 450 Jahren einer der größten Sünder in unserem Diagramm. Dabei haben wir in Deutschland das Glück, bestes Leitungswasser direkt aus dem Hahn zu bekommen. Mit einer wiederverwendbaren Trinkflasche aus Edelstahl oder Glas spart man nicht nur Plastik, sondern auch Geld und Schlepperei.
Selbst die scheinbar harmlose Papiertüte ist trügerisch: Sie zersetzt sich zwar schon nach einem Jahr, wird aber genauso wie die Plastiktüte meist nur einmal genutzt. Auch hier gilt: besser gleich zu einer langlebigen Alternative greifen.
Und was Take-Away-Verpackungen betrifft – die Styroporboxen mit ihren 500 Jahren Lebensdauer – gibt es heute viele praktische Mehrwegsysteme. Wer eigene Dosen zum Abholen mitbringt oder auf Pfandsysteme wie ReCup oder Vytal setzt, spart nicht nur Müll, sondern sorgt auch für ein Umdenken in der Gastronomie.
10 einfache Schritte
Schon kleine Schritte machen den großen Unterschied–wichtig ist, einfach mal anzufangen.
Wie man beim Einkaufen Verpackungen vermeiden kann:
– statt Plastiktüten immer einen Jutebeutel dabeihaben
– keine Plastiktüten nutzen, sondern Netzbeutel
– für Käse, Wurst oder Antipasti an der Frischetheke.
– beim Bäcker einfach einen Stoffbeutel reichen
– weniger Einzelverpackungen bedeutet weniger Müll
– statt in Plastikflaschen
– Joghurt, Sahne oder Milch gibt es auch im Pfandglas.
– z. B. Nüsse oder Obst in der Dose statt Riegel in Folie.
– dort kannst du Nudeln, Reis, Müsli oder Nüsse direkt abfüllen
– Kassenbons bestehen oft aus Thermopapier. Dieses kann Farbentwickler wie Bisphenol A (BPA) enthalten und daher nicht recycelt werden.



