
Angesichts der aktuellen medialen Aufmerksamkeit zur Problematik der Alttextiliensammlung in Altkleidercontainern des DRK informiert der Entsorgungsbetrieb Märkisch-Oderland (EMO) in einem kurzen Onlinebeitrag.
Die Altkleidersammlung im Kreisgebiet wurde jahrelang von karitativen und gewerblichen Sammlern im Kreisgebiet dezentral über Kleidercontainer aufgebaut und unterhalten. Der Entsorgungsbetrieb Märkisch-Oderland ermöglicht seit 2023 zudem eine gebührenfreie Annahme von Textilien an der Abfallumschlagstation in Rüdersdorf bei Berlin.
Im Kalenderjahr 2025 haben sich die Anteile an Fremdabfällen, die illegal über die Altkleidercontainer entsorgt werden und die Qualität des Sammelguts reduzieren, nach Kenntnis des Entsorgungsbetriebes Märkisch-Oderland in den Altkleidercontainern deutlich erhöht. Auch die Qualität der Altkleider selbst hat, durch die immer mehr auf den deutschen Markt drängenden Textilien von minderer Qualität (sogenannte „Fast fashion-trend“), abgenommen, so dass ein Recycling dieser Textilien schwieriger bzw. unrentabler wird. Die angespannte Sammel- und Vermarktungssituation hat sich in den vergangenen Wochen insofern verschärft, als dass in einzelnen Bereichen des Landkreises Sammelcontainer von karitativen und gewerblichen Sammlern abgezogen wurden. Der Entsorgungsbetrieb Märkisch-Oderland hatte grundsätzlich mit der anstehenden Fortschreibung des Abfallwirtschaftskonzeptes in 2026 geplant, das Themengebiet der Altkleidersammlung strategisch zu bearbeiten und Lösungsoptionen zu erörtern.
Kann das DRK vom Landkreis unterstützt werden?
Als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger muss der Entsorgungsbetrieb Märkisch-Oderland stets das gesamte Kreisgebiet planerisch und organisatorisch im Blick haben. Da neben dem DRK MOL-Ost noch weitere Altkleidersammler im Landkreis tätig sind, kann es in Anbetracht des Gleichbehandlungsgrundsatzes nicht die pauschale Unterstützung eines einzelnen Anbieters geben. Hier sind also Lösungen gefragt, die im gesamten Landkreis für alle Haushalte funktionieren müssen und alle karitativen oder gewerblichen Sammler gleichermaßen betreffen. Der Entsorgungsbetrieb Märkisch-Oderland ist jedoch selbstverständlich im Austausch mit den Verantwortlichen beim DRK und an einer Problemlösung interessiert.
Wie könnte es weiter gehen?
Die Alttextilsammlung und das -recycling ist ein seit vielen Jahren bewährtes System, das von karitativen Trägern, Vereinen und gewerblichen Sammlern getragen und finanziert wurde. Will man hier eingreifen, muss dieser Abfallstrom im Rahmen eines Abfallwirtschaftskonzeptes für den Landkreis Märkisch-Oderland vollständig neu bewertet werden. Eine Fortschreibung des bestehenden Abfallwirtschaftskonzeptes ist für das kommende Jahr 2026 vorgesehen. Der Kreistag, der dieses Konzept dann beschließt, wird letztlich entscheiden, ob er ein neues Sammelsystem etablieren möchte und wie viel ihm das Wert wäre. Denn letztlich spielen die Kosten hier eine wesentliche Rolle, die wiederum über die Abfallgebühren von den Bürgerinnen und Bürgern getragen werden müssten. Bis dahin wird grundsätzlich stets die Möglichkeit bestehen die Altkleider an der Abfallumschlagstation in Rüdersdorf bei Berlin gebührenfrei anzuliefern.
Welche Alternativen zu den Containern haben die Leute, um alte Kleidung zu entsorgen?
Gut erhaltene Kleidung kann nach wie vor über verschiedene Online-Plattformen oder auf einem Flohmarkt in der Region als Second-Hand-Ware verkauft werden. Außerdem besteht über den Verschenkemarkt des Landkreises MOL die Möglichkeit, tragbare Textilien an andere Nutzer zu verschenken. Auf der Abfallumschlagstation in Rüdersdorf können Altkleider ebenfalls kostenlos in die dort aufgestellten Container entsorgt werden. Altkleider oder Textilien die nicht mehr tragbar oder stark verschmutzt sind, können regulär über den Hausmüll entsorgt werden.

