Koche mit dem, was du schon zuhause hast #EWAV2025

Jedes Jahr landen in Deutschland
pro Person rund 78 Kilogramm Lebensmittel im Müll – oft, weil wir zu viel eingekauft oder Reste nicht rechtzeitig verarbeitet haben.

Dabei stecken in vielen vermeintlichen Abfällen noch voller Genuss und Nährstoffe: in Brotrinden, Gemüseblättern, gekochtem Reis, Kuchenkrümeln oder schrumpeligen Äpfeln.

Statt sie wegzuwerfen, können wir daraus neue Lieblingsgerichte zaubern – ganz ohne Extrakauf. Das spart nicht nur Geld, sondern auch wertvolle Ressourcen wie Wasser, Energie und Anbaufläche.

Junges Paar mit gesundem Essen in der Küche

Für den heutigen Dienstag im Rahmen der Europäischen Woche der Abfallvermeidung zeigen wir, wie aus typischen Küchenresten ein komplettes Menü entsteht: eine cremige Suppe aus Radieschenblättern und Reis, eine nussige Pasta mit Blumenkohlblättern und knusprigen Brotwürfeln sowie ein fruchtig-süßer Crumble aus Obst- und Kuchenresten.

Die Rezepte sind bewusst einfach gehalten – wenig Zutaten, keine komplizierten Arbeitsschritte, und alles aus dem, was schon zuhause ist. So wird Abfallvermeidung zur leckeren Alltagspraxis, die jeder umsetzen kann.

Tagtäglich landen wertvolle Lebensmittel in der Tonne – häufig deshalb, weil wir keine Idee haben, was wir noch daraus machen können. Dabei beginnt wahre Küchenmagie genau hier: aus dem, was schon da ist, etwas Neues kreieren.

Wer Reste neu kombiniert, entdeckt oft neue Lieblingsgerichte – und spart dabei Zeit, Geld und Ressourcen. Keine Einkaufslisten, kein Stress, einfach den Kühlschrank öffnen und kreativ werden. So wird aus einem unscheinbaren Rest ein kulinarisches Highlight.

Für den heutigen Dienstag im Rahmen der Europäischen Woche der Abfallvermeidung widmen wir uns daher dem Thema: „Koche mit dem, was du schon zuhause hast!“. Dabei haben wir uns etwas Besonderes überlegt:
ein komplettes Menü, bei dem in jedem Gang mindestens zwei typische Reste vom Vortag verarbeitet werden.

Das Beste daran?

Alles gelingt mit dem, was ohnehin schon bei dir zuhause ist – ohne Extrakauf, unkompliziert, lecker und garantiert nachhaltig.

Mach‘ mit und lass dich inspirieren, wie aus vermeintlichem Küchenabfall ein Festessen wird!

So einfach ist Abfallvermeidung

Montag: Drei Gänge - null Abfall: Die Resteküche mit Frischekick

Vorspeise: Radieschenblatt-Cremesuppe mit gekochtem Reis

Frisch, würzig und perfekt für übrig gebliebene Blätter & gekochten Reis

Mit ein bisschen Kreativität wird aus dem, was sonst im Müll landen würde, ein komplettes Menü – nachhaltig, günstig und köstlich. Heute: drei Gänge, null Verschwendung.

Bio radishes cuttting on wood table, Foto: Envato Elements

 

Zutaten

  • Blätter von 1–2 Bund Radieschen
  • 1 Zwiebel
  • 150 g gekochter Reis vom Vortag
  • 500 ml Gemüsebrühe
  • 50 ml Sahne
  • Öl, Salz, Pfeffer

Zubereitung

  1. Zwiebel würfeln, in Öl glasig dünsten.
  2. Radieschenblätter grob hacken, mit anbraten.
  3. Gekochten Reis zugeben, Brühe angießen, 5–7 Min. köcheln.
  4. Sahne hinzufügen, alles pürieren, mit Salz und Pfeffer abschmecken.

TIPP: Radieschenblätter sind reich an Vitamin C – tatsächlich enthalten sie oft sogar mehr davon als die roten Knollen selbst.

Dazu kommen wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Eisen und Magnesium sowie wertvolle Ballaststoffe, die lange satt machen. Ihr leicht scharfer, würziger Geschmack passt nicht nur perfekt in Suppen, sondern auch in Pestos, Omeletts oder als frische Zugabe in Salate. Wer die Blätter gründlich wäscht und eventuell die ganz harten Stiele entfernt, kann sie genauso vielseitig nutzen wie Spinat oder Mangold. Anstatt sie also achtlos in den Biomüll zu werfen, lohnt es sich, ihnen eine Hauptrolle im nächsten Gericht zu geben – gesund, aromatisch und komplett kostenlos, weil sie ohnehin schon da sind.

Aus Gemüseblättern und Brot vom Vortag wird ein cremiges Pastaglück

Hauptgericht: Blumenkohlblatt-Pasta mit knusprigen Brotwürfeln

Zutaten

  • Blätter eines Blumenkohls, grob gehackt
  • 1 Zwiebel
  • 200 ml Gemüsebrühe
  • 100 ml Sahne
  • 2–3 Scheiben hartes Brot
  • Öl
  • Salz, Pfeffer, Muskat

Zubereitung

  1. Zwiebel würfeln, in Öl anbraten.
  2. Blumenkohlblätter zugeben, kurz mitbraten.
  3. Brühe angießen, 10 Min. köcheln.
  4. Sahne einrühren, pürieren, würzen.
  5. Brot in Würfel schneiden, in Öl knusprig rösten.
  6. Sauce über Pasta geben, mit Brotwürfeln bestreuen.
woman holding fresh Cauliflower head in garden, Foto: Envato Elements

Tipp: Blumenkohlblätter sind nicht nur essbar, sondern eine echte Delikatesse
– mild im Geschmack, leicht nussig und angenehm zart, wenn sie gekocht oder gedünstet werden.

Überraschend: Sie haben fast denselben Nährstoffgehalt wie die Röschen, inklusive Vitamin C, Kalium, Kalzium und wertvollen Ballaststoffen. Statt sie also abzuschneiden und zu entsorgen, lohnt es sich, sie kreativ in der Küche einzusetzen. In einer cremigen Pastasauce entfalten sie ein feines Aroma, das wunderbar mit Gewürzen harmoniert und durch knusprige Brotwürfel noch einen tollen Kontrast bekommt. Wer dieses Rezept ausprobiert, wird erstaunt sein, wie viel Geschmack im vermeintlichen „Abfall“ steckt – und vielleicht nie wieder Blumenkohlblätter wegwerfen.

Süße Resteverwertung, die es in der Küche duften lässt

Nachspeise: Apfel-Bananen-Crumble mit Kuchenresten

An open banana and a plate of fruit on the kitchen table, Foto: Envato Elements

 Zutaten:

  • 2 Äpfel

  • 1 reife Banane

  • 150 g Kuchen- oder Keksreste (zerbröselt)

  • 50 g Butter oder Margarine

  • 2 EL Zucker oder Honig

  • optional: Zimt

Zubereitung:

  1. Äpfel in Würfel, Banane in Scheiben schneiden.

  2. Obst in eine Auflaufform geben.

  3. Kuchen- oder Keksreste mit Butter und Zucker verkneten, über das Obst streuen.

  4. Bei 180 °C ca. 20 Min. backen, bis es goldbraun ist.

Tipp: Kuchen- oder Keksreste sind viel zu schade für die Tonne – selbst wenn sie schon etwas trocken geworden sind.

Ihr süßes Aroma und ihre bröselige Konsistenz machen sie zu einer perfekten Basis für kreative Desserts. Zerkrümelt und mit etwas Butter vermengt, verwandeln sie sich in knusprige Streusel für Obstaufläufe, Crumbles oder sogar als Topping für Joghurt und Eis. Das Beste: Der Geschmack ist oft noch intensiver als bei frischem Gebäck, weil die Aromen beim Lagern Zeit hatten, sich zu entwickeln. In unserem Crumble geben sie dem weichen, warmen Obst einen goldbraunen, knackigen Mantel, der süß und leicht karamellisiert schmeckt – genau die Art von Dessert, die nach einem gemütlichen Essen den perfekten Abschluss bildet. Wer das einmal probiert, sieht alte Kuchenreste garantiert mit neuen Augen.